„Sightviews“ ist ein deutschsprachiger Podcast, der sich mit Technik, Barrierefreiheit und gesellschaftlicher Teilhabe beschäftigt. Moderator Christian Stahlberg spricht mit Akteurinnen aus Praxis, Forschung und Innovation. Ziel ist es, Themen rund um digitale Inklusion verständlich und zugänglich aufzubereiten – für blinde, sehbehinderte und technikinteressierte Hörerinnen.
In Folge 267 „Sightcity 2025 – Professionell, datenschutzkonform, made in Germany: Tower Fernassistenz im Pilotbetrieb„ spricht Moderator Christian Stahlberg mit Kai Bißbort, Projektleiter bei Tower Fernassistenz. Die Episode beleuchtet die Entstehungsgeschichte von Tower, den aktuellen Stand im Pilotbetrieb und die Pläne für den offiziellen Start. Das Gespräch bietet einen kompakten und gleichzeitig tiefgehenden Einblick in ein innovatives Unterstützungsmodell für mehr digitale Teilhabe. Alle untenstehenden Informationen basieren auf den Aussagen und Themen aus dieser Podcastfolge.
Was ist Tower Fernassistenz? (aus dem Podcast erklärt)
Tower ist ein digitaler Fernassistenzdienst für blinde, sehbehinderte und andere Menschen mit Unterstützungsbedarf. Im Podcast erklärt Kai Bißbort, wie Tower gezielt entwickelt wurde, um schnell, zuverlässig und auf Augenhöhe Hilfe zu leisten – z. B. bei der Orientierung, bei digitalen Barrieren oder technischen Problemen.
Dabei betont er den Unterschied zu bestehenden Apps wie Be My Eyes: Tower setzt nicht auf spontane Freiwillige, sondern auf qualifizierte Assistenzpersonen, die speziell geschult sind und mit sensiblen Informationen umgehen können. Der Dienst ist bewusst als professionelle Lösung gedacht – mit Qualitätsstandards, Datenschutzkonzept und klarer Struktur.
Einsatzbereiche im Alltag (laut Podcastbeispielen)
Im Gespräch werden konkrete Alltagssituationen genannt, in denen Tower bereits hilft:
Navigieren an Bahnhöfen oder in fremden Gebäuden
Erkennen von Fehlermeldungen oder nicht lesbaren Dokumenten
Unterstützung beim Ausfüllen von Online-Formularen
Orientierung im Internet, z. B. auf nicht barrierefreien Webseiten
Kai Bißbort betont, dass Tower Hilfe zur Selbsthilfe bietet. Die Nutzer*innen behalten jederzeit die Kontrolle – die Assistenzperson beschreibt, erklärt oder leitet an, ohne Entscheidungen abzunehmen.
Ein Beispiel: Jemand kommt in einem Formular nicht weiter, weil der Screenreader den Button nicht erkennt. Tower hilft in dem Moment, beschreibt den Bildschirm, benennt die nötigen Schritte – und die Person führt sie selbst aus. So wird Selbstbestimmung gestärkt, nicht ersetzt.
Datenschutz und Professionalität (Thema im Gespräch)
Ein zentrales Thema der Folge ist der Schutz persönlicher Daten. Tower arbeitet mit klaren Datenschutzrichtlinien. Im Podcast wird deutlich: Es gibt keine automatische Kamera- oder Bildschirmfreigabe. Alles geschieht auf Wunsch der Nutzer*innen – und kann jederzeit gestoppt werden.
Kai Bißbort erklärt, dass Assistenzpersonen nicht nur technisch geschult sind, sondern auch im sensiblen Umgang mit Informationen. Dies sei besonders wichtig, wenn es um vertrauliche Inhalte geht, z. B. Arztbriefe oder Finanzunterlagen. Die Assistenz erfolgt auf Augenhöhe – professionell, empathisch und verbindlich.
Ausblick auf 2026 (aus dem Podcast)
Tower befindet sich derzeit in der Pilotphase. Diese wird u. a. durch die Aktion Mensch gefördert. Das Ziel: Erfahrungen sammeln, Funktionen testen, Rückmeldungen aus der Praxis aufnehmen und weiterentwickeln. Laut Kai Bißbort ist der offizielle Marktstart für Februar 2026 geplant.
Tower soll dann sowohl im Einzelabo für Privatnutzer*innen buchbar sein, als auch über Partnerschaften mit Institutionen (z. B. Museen, Verkehrsbetrieben oder Kommunen) verfügbar werden. Es wird an verschiedenen Modellen gearbeitet – mit dem klaren Ziel, Assistenz bezahlbar und zugänglich zu machen.
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